19.06.1983 mein erster Gig mit der Band

"Sioux" war eine 3-Mann-Band (Gitarre, Bass, Schlagzeug), die nicht in eine musikalische Schublade einzuordnen war. Funk, Rock, Latin, teilweise auch gerne mal alles in einem Titel vereint. Drei absolute Virtuosen und eigenständige musikalische Charaktere mit teilweise weit über 100 Auftritten pro Jahr.

Besondere Herausforderungen/Schwierigkeiten:
Das besonders hohe musikalische Niveau der Band war Messlatte und zugleich Ansporn für mich. Die große Anzahl der Auftritte quer durch Deutschland und die angrenzenden Länder bot zudem die Möglichkeit, sehr viel Erfahrung zu sammeln.

Im Juni 1983 war ich für die Firma Stamer verantwortlich für die Durchführung eines Open-Air-Festivals auf der Burg Lichtenberg bei Kusel. Einer der Top-Acts in dem Jahr war die Band "Sioux".
Nach dem Gig kamen die Bandmitglieder auf mich zu und fragten mich, ob ich mir vorstellen könne, mit ihnen auf Tour zu gehen. Nach einer kurzen Bedenkzeit entschied ich mich dann, ab Januar 1984 für fast genau 2 Jahre mit der Band „auf die Straße" zu gehen.
In diesem sehr speziellen musikalischen Umfeld, weit ab von irgendwelchen kommerziellen Zielsetzungen, tat sich für mich ein ungewöhnlich großer Freiraum auf, um selbst kreativ in das musikalische Ereignis einwirken zu können. Gleichzeitig war das der letzte Schritt, vollständig professionell in den Bereich Beschallung und kreativen Umgang mit dem Medium Ton einzusteigen. Und auch zu versuchen in Zukunft, meinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. Die Erfahrungs-Palette in der Zeit mit "Sioux" erstreckte sich vom kleinen Club-Gig bis zum Open-Air-Festival mit weit mehr als 30 000 Zuschauern.
Wichtig war der kreative Freiraum, den ich in der Zusammenarbeit mit der Band bekam: das Mischpult und dessen Peripherie für die Klanggestaltung nutzen zu können. Das brachte mich ganz entscheidend voran auf dem Weg, den ich mir vorgenommen hatte. Ich wollte von Anfang an weg von dem reinen Bedienen der technischen Geräte und Einrichtungen, hin zum kreativen Einsatz dieser Werkzeuge als zusätzliche Instrumente im musikalischen Prozess. Ich musste mich für diese Tätigkeit auch beim Finanzamt registrieren lassen. So kam es dann auch dazu, dass ich diese Tätigkeit nicht als gewerblicher Tontechniker angemeldet habe. Vielmehr machte ich mich als freischaffender Künstler unter der Berufsbezeichnung "Musicdesigner" offiziell selbstständig.
Bis heute ist dieses Selbstverständnis - nicht technischer Erfüllungsgehilfe zu sein, sondern Mitmusiker am Instrument Mischpult - die Grundlage meiner Arbeit.

Besetzung:

  • Alf Schneider, Schlagzeug
  • Rolf Dieter Schnapka, Bass
  • Tommy Westrich, Gitarre

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