pazzaCaglia/Liquid Penguin Ensemble

Ein Crossover – Opern - Projekt des "Liquid Penguin Ensemble" und "pazzaCaglia"

Besondere Herausforderungen/Schwierigkeiten:
Einerseits bot dieses Projekt die große musikalische Bandbreite von der Barock Musik bis zur Moderne, und andererseits galt es eine unglaubliche Dynamik von flüsterleise bis fast unerträglich laut, von rauen Klängen bis zu filigransten Klangstrukturen, von natürlicher Stimme bis zum "belauschten" Telefongespräch so um zu setzen, dass der Zuhörer am besten vergaß, dass tontechnische Hilfe im Spiel war.

In einer Reise durch die Zeiten spinnt sich - ausgehend von dem klassischen Orpheus-Mythos - eine Geschichte mit dem Startpunkt der Uraufführung von Luigi Rossis "L'Oreo" von 1647 bis in die jetzige Zeit. Um immer wieder das Thema des Verlassenwerdens am Beispiel der Nachfahren der Eurydike zu erzählen.
Eine der großen Herausforderungen war dabei von Anfang an, dass ich ein tontechnisches Konzept entwickeln musste, das es ermöglichte, das Stück sowohl im Theater-Umfeld, auf der Studiobühne wie auch in einer großen leeren Industriehalle adäquat umzusetzen.
Auch der unterschiedliche akustische Output der Instrumente, die bei diesem Stück zusammen musizieren sollten, war eine schwierige Aufgabe. So sollten z.B. Barock-Cello, Laute und Cembalo auch mit einer über Gitarren-Verzerrer gespielten Bassklarinette zusammen spielen können, ohne ihren Charakter zu verlieren. Eine Telefonanlage mit mehreren Nebenstellen, über die die Akteure miteinander in Kontakt traten, musste genauso in das Konzept integriert werden wie ein Plattenspieler, auf dem eine Vinyl-Scheibe live abgespielt wurde. Sänger und Schauspieler mussten so laufzeitrichtig per Mikrofon gestützt werden, dass möglichst nie der Eindruck einer elektrischen Verstärkung wahrgenommen wurde.
Da das diffizile Klangeschehen nur an einer akustisch guten Stelle zu steuern war, musste das Mischpult mitten im Publikum platziert werden. Um optisch nicht unnötig vom Spielgeschehen abzulenken, war es deshalb notwendig, ein möglichst kleines Tonmischpult einzuplanen, das es trotzdem ermöglichte, die 30 Input-Kanäle sinnvoll zu bedienen, dazu kam ein Yamaha LS9-16 zum Einsatz.

Besetzung:

pazzaCaglia:

  • Ralf Peter (Sopran)
  • Claudia Kemmerer (Mezzosopran)
  • Gerlind Puchinger (Chitarrone)
  • Johannes Loescher (Violoncello)
  • Koen van der Meer (Cembalo)

Liquid Penguin Ensemble:

  • Katharina Bihler (Sprache, Gesang)
  • Elodie Brochier (Stimme, Papier-/Objekt-Animation)
  • Stefan Scheib (Kontrabass, Elektronik)
  • Wollie Kaiser (Holzblasinstrumente)
  • Jochen Krämer (Perkussion)

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