Bei Ickelsamers Alphabet handelt es sich um eine zweisprachige Musik- Performance in Deutsch und Französisch. Während der Performance gibt es Passagen, die parallel in beiden Sprachen ausgeführt werden.
Besondere Herausforderungen/Schwierigkeiten:
Neben der Aufgabe, für beide Sprachen eine sehr hohe Sprachverständlichkeit zu realisieren, kommt noch die Umsetzung des kleinen Musikensembles, bestehend aus Viola, Cello, Kontrabass, Flöten und Klarinetten, hinzu. Aufgrund der speziellen Struktur der Performance und der Beschaffenheit der Aufführungsräume wurde die Beschallung hinter den Akteuren platziert, was die elektroakustische Umsetzung zusätzlich erschwert hat.
In dieser Performance geht es im weitesten Sinne um eine "Gebrauchsanweisung" zur richtigen Aussprache von Buchstaben. Ausgehend von dem deutschen Grammatiker Valentinus Ickelsamer und seinem französischen Pendant Louis Meigret, beide 1500 geboren, spinnen sich Geschichten rund um die regelgerechte Aussprache bestimmter Buchstaben in beiden Sprachen. Auch das Musikensemble versucht, die Eigenheiten der jeweiligen Buchstaben mit ihren Mitteln dem Zuhörer zu vermitteln.
Die Örtlichkeiten, in denen die Aufführung dieses Stückes geplant war, zeichneten sich alle durch eine große Halligkeit aus. Das machte es nicht nur notwendig, die beiden Sprech-Akteure elektroakustisch zu unterstützen. Auch die teilweise sehr filigranen und leisen Musikelemente bedurften einer tontechnischen Unterstützung, um nicht im Nachhall des Aufführungsraums verloren zu gehen.
Bei den Stimmen war es wichtig, dass beide Sprachen miteinander koexistieren konnten, ohne sich gegenseitig negativ zu beeinflussen. Bilinguale Zuhörer, die in großer Zahl in den Aufführungen zu erwarten waren, sollten nach der Wahl der Sprache, für die Sie sich entschieden hatten, ohne Probleme den jeweiligen Geschichten folgen können. Musik- und Sprechparts sollten keinesfalls in Konkurrenz zueinander geraten, aber in einen gleichberechtigten Dialog treten können. Um eine möglichst natürliche Sprachumsetzung zu gewährleisten entschied ich mich bei den Sprecherinnen für den Einsatz von Kugelmikrofonen. Das hatte natürlich erhebliche Auswirkungen auf die tontechnische Umsetzung, da sich fast alle sprachlichen Aktionen örtlich zwischen Beschallungsboxen und dem Publikum abspielten.
Da eine derart diffizile Art der Klanggestaltung eine Abwehrposition mitten im Publikum notwendig machte, entschied ich mich für ein Yamaha LS9-Mischpult. Dieses sehr kleine Mischpult bot alle notwendigen technischen Möglichkeiten, ohne starkes optisches Aufsehen zu erregen.
Besetzung:
Liquid Penguin Ensemble:
Monika Bagdonaite (Viola)
Katharina Bihler (Text, Performance)
Julien Blondel (Violoncello)
Elodie Brochier (Text, Performance)
Wollie Kaiser (Flöten Klarinetten)
Stefan Scheib (Komposition, Kontrabass)
Holger Stedem (Klanggestaltung)
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